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Explosionsschutz in der Automatisierung: Sicherheitsnormen erklärt

Explosionsschutz in der industriellen Automatisierung: Sicherheit vor Profit

Explosionsschutz ist nicht nur eine Konformitätsanforderung, sondern ein grundlegendes Sicherheitsprinzip. Da chinesische Automatisierungshersteller in Hochrisikobranchen wie Petrochemie, Bergbau und Energie expandieren, ist das Verständnis der Explosionsschutznormen sowohl für die globale Wettbewerbsfähigkeit als auch für die Betriebssicherheit von entscheidender Bedeutung.

Die Wissenschaft hinter industriellen Explosionen

Für eine Explosion sind drei wesentliche Elemente erforderlich:

  • Explosiver Stoff– Gase (Wasserstoff, Methan), Flüssigkeiten (Alkohol, Benzin) oder Staub (Zucker, Metall, Mehl)
  • Oxidationsmittel– Typischerweise in der Luft vorhandener Sauerstoff
  • Zündquelle– Funken, heiße Oberflächen, statische Entladung oder chemische Reaktionen

Das Grundprinzip der Explosionsverhütung besteht darin, jeden dieser drei Faktoren zu eliminieren.

Kennzeichnung explosionsgeschützter Geräte verstehen: „Ex ed IIC T6“

Explosionsgeschützte Geräte mit Kennzeichnung

Diese allgemeine Kennzeichnung auf explosionsgeschützten Geräten gibt an:

  • Ex: Einhaltung der Explosionsschutznormen
  • e: Erhöhte Sicherheit
  • d: Druckfeste Kapselung
  • IIC: Geeignet für Hochrisikogase (Wasserstoff, Acetylen)
  • T6: Maximale Oberflächentemperatur ≤85°C (sicher für Stoffe mit niedrigem Zündpunkt)

Primäre Explosionsschutzmethoden

Druckfeste Kapselung (Ex d)

Speziell entwickelt, um interne Explosionen einzudämmen und die Entzündung externer gefährlicher Atmosphären zu verhindern.

Eigensicherheit (Ex i)

Begrenzt die elektrische Energie auf ein Niveau unterhalb der für eine Zündung erforderlichen Grenze, selbst bei Fehlerzuständen. Erfordert Isolationsbarrieren, um die Sicherheit im gesamten System zu gewährleisten.

Klassifizierung explosionsgefährdeter Bereiche: Zonen, Gasgruppen und Temperaturbereiche

Zoneneinteilung (IEC-Normen)

  • Zone 0: Ständiges Vorhandensein explosionsfähiger Atmosphäre
  • Zone 1: Wahrscheinliche Anwesenheit während des normalen Betriebs
  • Zone 2: Seltenes oder kurzzeitiges Vorhandensein explosionsfähiger Atmosphäre

Gasgruppenklassifizierung

  • II. I. A.: Gase mit geringem Risiko (Propan)
  • IIB: Gase mit mittlerem Risiko (Ethylen)
  • IIC: Hochgefährliche Gase (Acetylen, Wasserstoff)

Temperaturbereiche

T-Klasse Maximale Oberflächentemperatur
T1 ≤450°C
T6 ≤85°C

Historische Unfälle: Lektionen in Sachen Sicherheit

  • BP Texas City (2005): 15 Todesfälle durch Entzündung von Kohlenwasserstoffdämpfen
  • Buncefield, Großbritannien (2005): Massive Kraftstoff-Luft-Explosion durch Überfüllung des Tanks
  • Imperial Sugar, USA (2008): Staubexplosion fordert 14 Todesopfer aufgrund unzureichender Sauberkeit

Diese Tragödien unterstreichen die entscheidende Bedeutung zertifizierter, zonengerechter Explosionsschutzsysteme.

Auswahl sicherer Automatisierungsgeräte: Wichtige Überlegungen

Überprüfen Sie bei der Auswahl von Automatisierungslösungen für gefährliche Umgebungen immer:

  • Entspricht die Ausrüstung den Anforderungen Ihrer spezifischen Zone und Gasgruppe?
  • Ist die Temperaturklasse für Ihre Anwendung geeignet?
  • Sind alle Komponenten Teil eines zertifizierten explosionsgeschützten Systems?

Gehen Sie keine Kompromisse einzu Explosionsschutznormen. Sicherheit muss die treibende Kraft hinter Designentscheidungen sein – denn es geht um weit mehr als nur finanzielle Investitionen: Es geht um Menschenleben.

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Beitragszeit: 06. Mai 2025